Millencolin + Dead To Me + Pinboys

Sie sind hier

21.April 2008 | Columbia Club.

Endlich war es wieder einmal so weit. Millencolin spielen in Berlin. Diese Band verfolgt mich schon Zeit vielen Jahren und nach einigen Solo-Konzerten des Sängers Nikola im gemütlichen Zapata hatte ich mal wieder Lust auf Softcore aus Schweden. Das LineUp versprach auch einen ordentlichen Batzen Extra-Spaß. Mit Dead To Me waren ebenwertigen Mannen aus Amerika zu Millencolin gestoßen. In manchen Online-Foren konnte man sogar lesen, das sie bei Vielen der eigentlichen Hauptact werden würden. Also auf in die Columbia Halle!

Nicht gerade die größte Halle, aber gemütlich. Genug Leute waren auch versammelt, so dass man von einem froh gestimmten Konzert ausgehen konnte und so war es dann auch. Das letzte Mal hatte ich Millencolin noch in der Columbia Halle gesehen, irgendwie war es dort aber (so wie leider immer) extrem ungemütlich und so war mir die Club-Atmosphäre einfach deutlich lieber. Am selben Tag gab es noch einen Konzerthinweis und ein Kurzinterview auf RadioEins, aber leider schien da ein Redakteur seinem Moderator eine Auswischen zu wollen. Die Band wurde durchgeschleußt und die Fragen zeugten von völliger Planlosigkeit und schafften auch nicht über das Niveau einer Schülerzeitung hinaus. Schade!

Natürlich wollte ich mir den Abend nicht so verpeilt um die Ohren hauen und hatte auch schonmal nachgeschaut was mich so erwartete. Die Pinboys aus Dänemark versprachen HARD ROCKING POP-PUNK. Irgendwie versuchten sie es auch und genug Talent und Motivation schienen auch vorhanden zu sein, aber richtig Rocken tat das nicht. Leider! Ich hatte mich extra zusammen gerissen um auch wirklich pünktlich auf dem Konzert zu stehen, vielleicht war es einfach die undankbare Job als Vorband oder man hatte sich noch nicht wieder auf einander eingespielt, nachdem kurz zuvor der Drummer die Band aus gesundheitlichen Gründen verlassen mußte.

Nachdem sich die Lungen auf dem schwer bewachten Raucher-Séparée akklimatisiert hatten kamen dann endlich Dead To Me. Die Herren aus San Francisco zeigten dann auch gleich wie Ami-Punk aus dem Hause Fatwreck auf die Bühne gebracht wird. Ordentlich Druck und Attitüde steckten das Publikum sofort an und man merkte, dass das Quartet bei vielen heiß erwartet wurden. Sie boten nen gutes Stück feiner Punk-Rock-Unterhaltung.

Dann kamen Millencolin, mit fetter Lichtshow und knallig durchgerockten Songs die 90 Prozent der Zuschauen mitsangen begeisterten die Schweden ihr Publikum. Auch wenn die aktuelle Platte etwas langsamer und relaxter als ihre Vorgänger ist, so wurden wieder konsequent alle Songs auf Punkrock-Tempo getrimmt und sie blieben beim Thema Spielspaß und Showqualitäten keinem etwas schuldig. Ein sehr geiler Auftritt.
Insgesamt ein außerordentlich gelungenes Konzert, auch für Nicht-Millencolin-Fans. Ich wette das an diesem Tag niemand den Columbia Club ohne ein fettes Grinsen im Gesicht verlassen hat.